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Städtische Cantorei Lüneburg
Im Rahmen unserer Jenkins Trilogie bringen wir das Stabat
Mater dieses zeitgenössischen Komponisten. Wir führten
die beiden letzten Jahre von Jenkins auf: Requiem und The
Armed Man.
Das Stabat Mater ist ein Werk für Chor und Orchester. Es
verbindet klassische mit modernen Klängen, ist stark
rhythmisch betont und reißt den Zuhörer vom Hocker. Es ist
in Deutschland noch wenig aufgeführt.
Es sind zwölf Stationen, auf denen der Weg durch das
„Stabat Mater” führt: Unter dem Kreuz, im unmittelbaren
Schmerz der Mutter Maria, beginnt der Weg. Mit der Bitte,
so wie Maria mitempfinden zu können, endet die
musikalisch-meditative Reise. Dazwischen sind in Karl
Jenkins’ „Oratorium” – in Ergänzung zum mittelalterlichen
lateinischen Gedicht des „Stabat Mater” – weitere Gedanken
eingebaut, die vom Schmerz, der Verlorenheit und dem
Weinen Kunde geben.
Das Stabat Mater hat schon immer Komponisten aller
Jahrhunderte fasziniert. Schon mit seinem weltweit
erfolgreichen Requiem hat Karl Jenkins bewiesen, dass er
die sakrale Aura uralter religiöser Texte in ganz neue, aber
emotional unmittelbar ansprechende Töne zu kleiden weiß.
Auch in seinem Stabat Mater nutzt er nicht nur traditionelle
Stilmittel der Klassik, sondern auch ein weltumspannendes
Musik-Vokabular von ethnischen Klängen verschiedenster
Kulturkreise. Auch der Text des Stabat Mater erscheint nicht
nur auf lateinisch, sondern ebenso auf hebräisch,
griechisch, aramäisch (die Sprache Jesu) und englisch – und
spannt so einen Bogen zwischen alt und neu, zwischen
Orient und Okzident.
Jenkins komponierte das Werk in den Jahren 2006 und 2007.
Das Stabat mater ist ein Gebet in 20 Strophen, das mit der
Zeile „Stabat Mater dolorosa“ (Es stand die Mutter voller
Schmerzen) beginnt. Es betrachtet das Leid, das die
Kreuzigung auslöst, aus dem Blickwinkel der Mutter und
bittet sie um Leidensgemeinschaft und Fürbitte. Das Gebet
wurde oft vertont, das mehrsätzige Werk von Jenkins gehört
zu den längsten.
Karl Jenkins *1944